Kollmitz - Die Vorgängerburg -Erkenntnisse


Neue Erkenntnisse:

Die als Bastei bezeichneten Mauerreste sind sehr wahrscheinlich Reste des älteren Vorgängerbaus von Kollmitz. Es wurden dort Keramikscherben gefunden, die sicherlich ins 12.Jh zurückreichen, also dürfte dieser Felssporn vor der heutigen Kollmitzer Burg bewohnt gewesen sein.
 


Koordinaten

X = 690841 Y = 409764

Ob die aus 1135 stammende Nennung des Namens „Chalmunze", die im Allgemeinen auf die bestehende Höhenburg Bezug nimmt, auf diese Anlage weist, kann nicht schlüssig beantwortet werden. Der zeitliche Abstand zur ersten verifizierbaren Nennung der Burg Kollmitz von 1293 wäre auffallend. Definitive Nachrichten zu dieser Burganlage sind nicht bekannt.

Lage/Baubeschreibung:

Die als „BASTEI" bezeichnete, namenlose Anlage liegt 3,6 km südöstlich von Raabs an der Thaya, bzw. 500 m westnordwestlich der Burgruine Kollmitz. Zwischen dem orographisch rechten Thayaufer und dem Graben des Schweinbaches, durch den die Straße von Sauggern die Rotte Kollmitzgraben erreicht, bildet sich knapp über dem westlich Siedlungsende ein schmaler, NW - SO streichender Felssporn als Lagestelle der ehemaligen Burg aus.


Gegen 0 fällt der Sporn klippenartig zur Thaya ab, gegen die im SW vorbeiführende Straße mit felsigen Steilhängen. Gegen SO stuft sich der Sporn felsig bis zu den ersten Häusern des Ortes ab, im NW riegelt ein tiefer Halsgraben den Burgbereich vom überhöhenden Bergrücken ab. Zentrum der schmalen, langgestreckten Anlage ist ein Felshügel, der nordöstlich tlw. senkrechte Felsabbrüche zeigt, heute aber keinerlei Reste einer Bebauung aufweist. Eine gegen NW, zum Halsgraben vorgelagerte Felskuppe wird durch eine vermutlich künstlich vertiefte, grabenartige Eintiefung vom zentralen Hügel getrennt. Der südöstl. abfallende Geländesporn zeigt eine weitere, gegen das Zentrum der Anlage situierte, schmale grabenartige Felseintiefung. Während die erhöhten Teile der Anlage keinerlei Mauerreste aufweisen, wird der südöstlich Spornbereich und der zentrale Hügel durch einen am Südwest-Hang verlaufenden Mauerzug begleitet. Der gerade verlaufende, bis zu 2 m hohe Mauerrest, offensichtlich Teil des ehem. starkwandigen Berings, zeigt lagiges, quaderhaft gearbeitetes Bruchsteinmauerwerk. Anhand der großflächigen Fehlstellen ist die Mauerfüllung mit opus spicatum-artigen Strukturen sichtbar. Keramikfunde vom Burgberg datieren vom 11.-13. Jh. Trotz der ausgesetzten Felslage ist durch die Gestaltung der Burg und nicht zuletzt durch ihre Größe, ein relativ entwickelter, ausgeprägter Burgtypus anzunehmen, der hinsichtlich der Mauertechnik zwischen dem fortgeschrittenen 12. und dem beginnenden 13. Jh. zu datieren ist.

Literatur: Krahe: Ergänzungsband, 54

 Quelle:  Burgen - Waldviertel und Wachau

© Michael Ambrosch

Datum der letzten Bearbeitung / Aktualisierung: 12. August 2010