Vorburg - Torturm

Jenseits des Tor- und Halsgrabens erhebt sich der breite, ungefähr halbrunde, dreistöckige Torturm der Vorburg der mit seinen Schießscharten eine Abwehr nach allen Angriffsseiten gestattete.

Eigentlich ist der Grundriss etwa ein Rechteck dessen Aussenkanten unterschiedlich abgerundet wurden. Dieser Turm wurde wie auch der links davon stehende Rondellturm später an die nördliche Beringmauer angefügt. Es gibt an der Stoßstelle der Mauern keine Verzahnung, die durchgehende Mauerfuge ist deutlich erkennbar. Die Mauer ist als zweischalige Füllmauer ausgeführt wie man an der Draufsicht vom Bergfried oder Hungerturm aus sehr schön erkennen kann.

Die Grundmaße sind etwa 11 Meter breit mal 6 Meter tief.
Die Grundfläche beträgt ca. 58 m2.
Die Mauerdicke reicht von ca. 1,6 m im Untergeschoss bis ca. 1,4 m in der Wehrgangebene:
Die Geschossfläche von ca. 30 m2 im Eingangsgeschoss bis ca. 34 m2 in der Wehrgangebene.
Die Höhe betrug einst ca. 10 m.
Die verbauten Steine haben einen Rauminhalt von ca. 235 m3 und ein Gewicht von ca. 2353 Tonnen.


Auch dieser Turm hat nach der Abbildung auf dem Kupferstich von G. M. Vischer wie der Hungerturm oben zwei Wehrgänge, jeder vorgekragt und mit Schießscharten versehen mit einem spitzkegeligen Dach besessen. Ob jene mit Gusslöchern ausgestattete und ob diese in Stein oder wahrscheinlicher in Holz ausgeführt waren ist ebenso unbekannt wie seine zwei Ebenen.

Das Tor in spätmittelalterlicher  Steinfassung zeigt eine bemerkenswerte Überschneidung der rechteckigen und spitzbogigen Form. Das Spitzbogentor aus behauenem Sandstein hat den rechteckiger Falz und die beiden Schlitze für die Kettenrollen der Brückenklappe und am untersten Quader Löcher für die Zugbrückenschwelle. Die Brückenklappe hatte nach Vermessung des Falzes eine Breite von ca. 2,6 m und eine Länge von ca. 3,5 m. Das bedeutet, die Länge der Zugbrücke war gerade so bemessen, dass sie im aufgezogenen Zustand in den Falz passte, weshalb die Klappe ein entsprechend platziertes Auflager jenseits des Grabens gehabt haben muss. Die jetzige Situation ist also nicht die geometrisch richtige Anordnung, sondern zeigt eine Klappe über die gesamte Grabenbreite.

Über dem Tor befindet sich ein flachbogig gemauerter Entlastungsbogen.   Links und rechts des Tores sind die Löcher für den Schubbalkenriegel angeordnet wie auch in der Beringmauer hinter dem Torturm. In der Durchfahrt ist links durch eine Abmauerung ein Raum abgeteilt, gegenüber ist der Rest einer Gewölbedecke erhalten. Auf der geraden Innenseite war die Durchfahrt durch ein zweites, nach außen aufschlagendes Tor geschlossen. Die Fallgattervorrichtung ist nicht mehr erhalten, eine Attrappe veranschaulicht die ehemalige Situation.
 

Kollmitz - Vorburg Erster Torturm mit Burgtor und Zugbrücke außen © Eigene Aufnahme 2005 Kollmitz - Vorburg Ersten Torturm mit zweischaliger Füllmauer © Eigene Aufnahme 2005 Kollmitz - Vorburg Erster Torturm mit Burgtor aussen ca. 1912 - 16
Erster Torturm mit Burgtor und Zugbrücke außen
© Eigene Aufnahme 2005
Ersten Torturm mit zweischaliger Füllmauer
© Eigene Aufnahme 2005
Erster Torturm mit Burgtor außen ca. 1912 - 16
Kollmitz - Vorburg Erster Torturm mit Burgtor außen © Eigene Aufnahme 2005 Kollmitz - Vorburg Erster Torturm mit Burgtor aussen um ca. 1900 Kollmitz - Vorburg Erster Torturm mit Burgtor und Fallgatter innen nach der Restaurierung © Eigene Aufnahme 2005 Kollmitz - Vorburg Erster Torturm innen um ca. 1912
Erster Torturm mit Burgtor außen
© Eigene Aufnahme 2005
Erster Torturm mit Burgtor außen ca. 1900 Erster Torturm von innen
© Eigene Aufnahme 2005
Erster Torturm innen ca. 1912


Am Scheitel des Spitzbogentores befinden sich links und rechts je ein Wappen oder ähnliches Relief, deren Konturen schon so verwittert sind, dass die Darstellungen nicht mehr erkennbar oder nur sehr schwer zu deuten sind. Das linke könnte der Form nach das Wappen des Quariant von Raall sein das rechte ein Rüstungshelm.

Kollmitz - Vorburg Torturm Spitzbogentor Wappen des Quariant von Raall ? © Eigene Aufnahme 2005 Kollmitz - Vorburg Reliefs am Scheitel des Spitzbogentores © Eigene Aufnahme 2005 Kollmitz - Vorburg Torturm Spitzbogentor Rüstungshelm ? © Eigene Aufnahme 2005
Wappen des Quariant von Raall ?
© Eigene Aufnahme 2005
Reliefs am Scheitel des Spitzbogentores
© Eigene Aufnahme 2005
Rüstungshelm ?
© Eigene Aufnahme 2005

© Michael Ambrosch

Datum der letzten Bearbeitung / Aktualisierung: 04. August 2010