Vorburg - Wohnbau Körnerkasten


Links vom Torturm steigt der Felsen nur weinig an, ist jedoch wie außen wegen seiner glatten Flächen schwer begehbar. Auf dieser Höhe liegt ein solides Wohn- und Wirtschaftsgebäude das in den Umfassungsmauern fast noch vollständig erhalten ist. Später wurde es als Körnerkasten verwendet.
Das Dach war mit Ziegeln gedeckt. Der Bau ist ebenfalls stumpf an die Beringmauer angebaut worden.

Er hat den Grundriss eines lang gestreckten, unregelmäßigen Viereckes mit einer Länge von ca. 19 m an der Seite zum Hungerturm bis 21 m gegenüber. Die Breite ist von ca. 10 an der Ringmauer bis 11 m an der Seite zum Bergfried bei einer Mauerdicke längsseitig von ca. 1,2 m und 0,8 m für die Stirnseite. Die Grundfläche beträgt ca. 172 Quadratmeter.

Von ihm wird in dem Inventar von 1708 bemerkt:

"Mehr ist bei der Schloß-Einfahrt, linkerhandt ein von guettem Zeug aufgemauerter und mit schindlen gedeckhter Tdraytkasten, allwo aber in dem adren unnd dritten Poden der Zwerchträmp abgefault seyndt."

Anscheinend an der Ringmauer zwischen ihm und dem Tor haben damals noch " 2 S. V. (Salva Venia =
mit Erlaubnis, mit Verlaub, Anm. d. Autors) Schweinstähl mit Holz zsamben geschlagen" gestanden.

An der Westseite in der Ecke zur Ringmauer ist im Obergeschoss bemerkenswert ein rundbogiges Fenster und eine spitzbogige Tür. Davor war wohl einst ein hölzerner Verbindungsgang zum inneren Wehrgang der nördlichen Ringmauer. Erkennbar sind noch die großen Pfostenlöcher die sich in der Höhe der innen liegenden Löcher für die Dippelbäume der Zwischendecke des Obergeschosses befinden. Rechter Hand von dieser Tür ist ein breites Fenster mit seitlichen Sitznischen erhalten, natürlich wie alle anderen ohne Simse und Stock. Ein kleines Fenster, das sich innen zur Scharte erweitert mit Steinquadern im Untergeschoss rechts an der Mauerkante und ein größeres, sehr schön facettiertes über dem Eingang in der Südfront ist ebenso noch erhalten. An der Ostseite ist im Untergeschoß ein Fenster vermauert und eines vergittert.

Im Untergeschoß sind in den beiden Längswänden auf der Höhe von ca. 0,5 m Pfostenlöcher für einen Boden, der vielleicht erst zur Verwendung des Gebäudes als Körnerkasten eingezogen wurde vorhanden. Die Löcher für die Hölzer der ersten Zwischendecke sind in den Längsmauern recht dicht angeordnet. Wegen der Spannweite von ungefähr 8 bis 9 m war ein größere Anzahl von Dippelbäumen notwendig, die wahrscheinlich im Untergeschoß in der Mitte noch zusätzlich tragende Steher hatten. die oberste Decke hatte wohl ihr Auflager auf dem Mauerrücksprung  längsseitig.

Dieser
Eingangsbereich ist heute für diverse Nutzungen des Vereines im Eingangsbereich in der Höhe des ersten Stockwerkes teilweise überdacht sowie die Mauerkronen gesichert. Vom Bergfried kann man dieses Gebäude der Vorburg sehr schön überblicken.
 

Kollmitz - Vorburg Wohnbau - Körnerkasten Westseite © Eigene Aufnahme 2005

Kollmitz - Vorburg Wohnbau - Körnerkasten Eingang Südseite © Eigene Aufnahme 2005
Wohnbau - Körnerkasten Westseite
© Eigene Aufnahme 2005
Wohnbau - Körnerkasten Eingang Südseite
© Eigene Aufnahme 2005
Kollmitz - Vorburg Wohnbau - Körnerkasten Westseite Fenster und Tür im Obergeschoss © Eigene Aufnahme 2005 Kollmitz - Vorburg Wohnbau - Körnerkasten Westseite Rundbogefenster im Obergeschoss © Eigene Aufnahme 2005
Wohnbau - Körnerkasten Westseite Fenster und Tür im Obergeschoss © Eigene Aufnahme 2005 Wohnbau - Körnerkasten Westseite Rundbogefenster im Obergeschoss © Eigene Aufnahme 2005
Kollmitz - Vorburg Wohnbau - Körnerkasten Draufsicht Hungerturm © Eigene Aufnahme 2005 Kollmitz - Vorburg Wohnbau - Körnerkasten Draufsicht Bergfried © Eigene Aufnahme 2005
Wohnbau - Körnerkasten Draufsicht Hungerturm
© Eigene Aufnahme 2005
Wohnbau - Körnerkasten Draufsicht Bergfried
© Eigene Aufnahme 2005

© Michael Ambrosch

Datum der letzten Bearbeitung / Aktualisierung: 14. Oktober 2006