Haustein


Haustein war im 12. und 13. Jh. für bedeutende Bauwerke im Waldviertel bereits gebräuchlich.

Regelmäßig zubehauene, in wechselnden Fugenlagen übereinander geschichtete Steinquader (Altweitra, Kühnring, Thunau, Streitwiesen, Eggenburg). Bisweilen folgt über mehreren großen Quaderlagen eine kleinere "Ausgleichsschichte", um entstandene Unebenheiten auszugleichen, darüber folgt eine nächste großquadrige Schichte. Auch kommen untereinander verschobene Fugstöße vor, deren "Verzahnung", eine größere Haltbarkeit der Mauer bewirkte. Manchmal blieben die Quaderzwischenräume ohne Mörtelverfugung offen ("Trockenmauer"). Hausteinmauern weisen an Tür- und Fensteröffnungen bzw. an deren Bogenwölbungen interessante Details auf. Keilförmig zubehauene Kämpfersteine tragen den Bogen als eine echte Wölbung, in der Bogenwölbung kann die Quaderung an einem monolithen Stück auch durch gravierte Rillen imitiert sein (Altweitra), anderswo wurde eine solche Scheinquaderung durch Bemalung über dem Verputz nachgeahmt (Siebenlinden, Rodingersdorf). Dem kommt gewiss nicht nur ornamentale Bedeutung, sondern auch eine Befriedigung des tektonischen Gefühls zu.

© Michael Ambrosch

Datum der letzten Bearbeitung / Aktualisierung: 27. Oktober 2007