Ruine Kollmitz


Es stand eine Felsenburg,
trutzig und stark,
im Tale seit uralter Zeit
als schützender Wall
an der Grenze der Mark,
als Bollwerk im Kampfe und Streit


Die alten Gernächer,
der prunkvolle Saal
sind mählich zerfallen, zerschellt,
die Ringmauern starren
zurklüftet zu Tal
in eine verblendete Welt,

Jetzt ragen nur Trümmer,
vom Wald umsäumt,
empor in die sonnige Pracht,
doch mitten steht einsam
der Bergfried und träumt
von einstiger Größe und Macht.

und knorrige Föhren
bekrönen den Turm
und bilden ein grünendes Dach,
das dürre Geäste
zersplittert im Sturm
und gleitet ins tiefe Gemach,

Ein bauchiger Rundturrn,
noch zinnenbewehrt,
beschirmt das zerborstene Tor,
ein steinern Gemäuer,
vom Alter zerstört,
ragt rings um den Burghof empor.

dann rauschen die Wellen
und flüstern im Wind
ein Lied aus verschollene Zeit,
das klingt wie ein Märchen
dem lauschenden Kind
von Rittern und frohem Gejaid.


Ignaz Jörg

erschienen im Buch "Aus der Waldheimat an der Thaya" Wo ich lebte was ich sah - Ignaz Jörg
Herausgeber und Verleger: Stadtgemeinde Waidhofen an der Thaya, Kulturrefarat
Für den Inhalt verantwortlich: Komm. Rat Walter Biedermann,  Waidhofen an der Thaya

© Michael Ambrosch

Datum der letzten Bearbeitung / Aktualisierung: 05. Mai 2009