Das Versteck des Räubers

Ganz nahe dem Dörflein Kollmitzgraben erhebt sich eine hohe und steile Felswand. Oberhalb dieser ist eine schwer zugängliche, rückwärts durch eine Felsmauer geschützte große Plattform, die sich ohne besondere Mühe mit einem Dach aus Astwerk oder Rinde überdecken ließe. Auf der Abgrundseite war das Versteck durch die Wipfel hochragender Fichten vor Einblick von der Straßenseite her gesichert.  Hier soll nun, zu der Zeit, als in der gegenüberliegenden Burg Kollmitz Raubritter herrschten, einer der Räuber sich versteckt haben, um nach Reisenden auszuspähen, die man dann abfangen und ausplündern konnte. Dieser Ausspäher konnte auch durch ein bestimmtes Zeichen seine Spießgesellen in der Burg verständigen, wenn für sie Gefahr, etwa von Raabs her, drohte. Denn die Raabser und Kollmitzer Herren lebten öfters in arger Feindschaft. Einer der Kollmitzer Raubritter soll einmal die Burg Raabs verwunschen haben, und deshalb wechseln dort so häufig die Schlossherren. 

(Auf diesem Felsen oberhalb des Kraftwerks am rechten Thayaufer stand die älteste Kollmitzer Burg. Erst rund 200 Jahre später wurde die Burg Kollmitz auf dem heutigen Platz neu erbaut.) 

Quelle: Sagen rund um Kollmitz, Verein zur Erhaltung der Ruine Kollmitz


Datum der letzten Bearbeitung / Aktualisierung: 05. Mai 2009