Geschichte

Die Burg wurde im 12. Jahrhundert erstmals als "Chalmunze" urkundlich erwähnt.
Das einzige bekannte Mitglied des Kollmitzer Geschlechtes ist Hermann Cholmunzer.
Sie ist ein Teil der Burgenkette als Grenzschutz an der Thaya.
1135 Chalmunze (vielleicht Kollmitzdörfl).
1197 scheint als einzige bekanntes Mitglied des Kollmitzer Geschlechtes ein Hermann der Cholmunzer urkundlich auf.
1293 sind die Herren von Wallsee Burgbesitzer.
1346 ist es Weichard von Winkel (Winchel) ein österreichisches Ministerialengeschlecht seit dem 13 Jhdt.
1362 am 9. December verkauften die Söhne von Weichard von Winkel (Winchel) ihre Veste Kolmütz und Ludweis an den Ritter Ratold, Chrätzer von Ouen (Oven) und dessen Brüder Simon und Friedrich um 70 Wiener Pfund da sie von Schulden gedrückt werden. MOnasteriuM - das virtuelles Urkundenarchiv mittelalterlicher Klöster und Bistümer.
1363 am 5. Jänner wurden die Chratzer von Herzog Rudolf dem Stifter mit diesen Gütern, Gericht und Galgen usw. belehnt. Rudolph IV. Erzherzog von Österreich belehnt den Rudolph Chratzer von Ofen mit den beiden Festen Cholmüntz und Ludweis und mit Stock und Galgen.
1371 am 6. December verkauften aber die Chratzer die Vesten Kolmütz und Ludweis an Jans (Johann) von Thyrna (Tierna, Thürnau) [die Brüder Johann und Friedrich ?], Huebmeister (eine Art Aufseher über Zinspflichtige) von Österreich.
1398 kam Lenz (Laurenz) Hofkirchen nach den Aufzeichnungen in den Annalen von Stift Geras in den Besitz von Kollmitz.
1407 wurde diese wieder Landesfürstlich und wird ein Jörg (Georg) Bolkersdorfer als Pfleger genannt.
1411 zwischen 1407 und 1411 veräußerte Herzog Leopold IV. die Veste an Jobst (Jöbstel) Ritter von Hofkirchen. Dessen Geschlecht, das insbesondere in der Renaissancezeit eine hervorragende Rolle im politischen, religiösen und militärischen Leben des Landes spielte, von da an bis 1620 (als die Protestanten alle Besitzungen verloren) im Besitz von Kolmütz und seit 1427 auch von Drösiedl verblieb.
Lehensträger von Kollmitz: Die Dörfer und das Gericht in Kollmitz, Saukern (Sauggern), Sabatenreuth (Sabathenreith),  Schweinwart (Schweinbart), Stock Galgen und Gericht im Markt Ludweis, in Kollmitz und auf allen genannten Gütern, ferner die Mühle Hauenstein, Zehente auf 81/2 Lehen im Dorfe Ellends u.s.w.
1417 starb Jobst von Hofkirchen ohne Leibeserben und der Sohn seines Bruders, Laurenz II. trat dessen Kolmützer Besitz an.
1479 nach dem Tode Johann I. gehen seine Besitzungen an seinen Sohn Laurenz III. über.
1481 nahm Laurenz Hofkirchen böhmische Söldlinge in die Burg auf.
1499 starb er und es folgten ihm seine Söhne Wolfgang I. und Wenzel, beide mit dem Titel "Kaiserlicher Rath" ausgezeichnet im Besitz.
1579 wurde nach raschem Besitzerwechsel zwischen mehreren Mitgliedern der Hofkirchen Familie Wilhelm I. mit der Herrschaft belehnt. Auch die vorgeschobene Befestigung, die „Böhmische Mauer“, wurde – vermutlich als Antwort auf die Wirren der Hussitenzeit – in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts von den Hofkirchen errichtet.
1616 erscheint bis dahin als letzter Inhaber Wolfgang Freiherr von Hofkirchen der Herrschaft Kolmütz und Drösiedl. Anschließend kam die Herrschaft nach langwierigen Processen "von dem freiherrlichen Hofkirchnerischen Namen ab" und fiel durch gerichtliches Erkenntnis und Einwilligung der Verordneten des Landes den Lorenz Schütter zu Klingenbergschen Erben zu. Inhaber wurde der Sohn des Lorenz namens Georg Schütter.
1620 war Kollmitz mit kaiserlichen Truppen besetzt.
1638 vom Sohn des Lorenz namens Georg Schütter an Hans Schubhart, kaiserlicher Rath und Schäfflmeister verkauft.
1664 nach dessen Ableben trat sein Vetter - Sohn seines verstorbenen Bruders Thomas Schubhart - und adoptierter Sohn Hans Caspar Schubhart in den Besitz von Kolmütz ein.
1688 nach dessen Tod sein noch minderjähriger Sohn Karl Ferdinand Schubhart.

1693

infolge von Überschuldung der Herrschaft (und den Forderungen Schöfflers) verkaufte Karl Ferdinand Schubhart die Herrschaft an das Kloster Pernegg (Stift Geras ?). Dessen damaliger Probst Franz von Schöllingen reparierte das ganze Schloss Kolmitz, baute mehrere Gemächer zu und vergrößerte die alte, dem hl. Bartholomäus gewidmete Schlosskapelle. Er wollte das Schloss als prachtvollen Sommersitz ausbauen, was er im Osttrakt der Burg auch ausführte. Dort blieb nur der mittelalterliche Keller erhalten, über dem prächtig mit Stuck geschmückte Räume mit hohen Fenstern errichtet wurden.
1708 nach seinem Tod wurde allerdings wegen der hohen Schulden die gesamte Herrschaft an den Besitzer der benachbarten Herrschaft Raabs, den kaiserlichen Rat Franz Anton Edler von Quarient und Raall (barockes Grabmal in Baden/Wien) verkauft und wird mit dieser vereinigt. Sie blieb unbewohnt und wurde infolge dessen arg vernachlässigt, verlor immer mehr an Bedeutung und verfällt.. Die Dächer waren zu einem Großteil noch mit Holzschindeln gedeckt. Von der Ruine wurde auch im 18. Jhdt. viel Steinmaterial zum Bau der Kirche und des Pfarrhofes der im Jahre 1784 zu Grossau errichteten Lokalie verwendet.
1760 wird Johann Christoph Freiherr von Bartenstein Besitzer.
1800 .. wurde die Burg durch Abtragen der Dächer unbewohnbar gemacht und dem Verfall preisgegeben. Man entging so der Hausklassensteuer, die während der Napoleonischen Kriege vorgeschrieben war. ...*
Diese Behauptung ist  zumindest für Kollmitz nicht aufrecht zu erhalten, denn in die Burg wurde nach den Protokollen von  Stift Geras bereits seit dem Jahre 1708 nichts mehr investiert und sie auch dadurch dem Verfall preisgegeben.
1829 ist Freiherr Franz von Kaiserstein Besitzer.
1873 gelangt Freiherr Villa-Secca in den Besitz von Kollmitz.
1878 kauft es Wilhelm von Lindheim (Eisenbahntechniker und Industrieller).
1888 wird Reichsgraf Philipp Boos von Waldeck Besitzer.
1912 ist Freiherr Hugo Klinger von Klingerstorff Besitzer.
1934 kaufte die Stadtgemeinde Waidhofen nach dem Konkurs der Herrschaft Raabs die alte Kollmitzer Herrschaftsmühle, die zu einem E-Werk umgebaut wurde. Als Draufgabe wurden damals auch rund 200 Hektar Wald mit erworben; die Ruine Kollmitz gehörte ebenfalls dazu.
80 er Jahre der Holzindustrielle Schweighofer aus Brand kauft von der Stadt den Wald samt Ruine. Den Wald verkaufte er, nachdem er ihn ziemlich gerodet hatte, an das Stift Geras das damit auch Eigentümer der "Böhmischen Mauer" ist.
1994 erwirbt der Verein zur Erhaltung der Ruine Kollmitz diese und schenkte sie umgehend der Stadtgemeinde Raabs, auf deren Gemeindegebiet die Anlage steht.

© Michael Ambrosch

Datum der letzten Bearbeitung / Aktualisierung: 24. Februar 2013